Ritalin-Bericht

Ritalin, muß nicht sein!!!

Die Psychopille hat mittlerweile amerikanische Verhältnisse in unseren Kinderalltag gebracht. Zu schnell wird Ritalin oder Co. verschrieben, um nervigen Eltern, die immer wieder um Hilfe bitten ein erträglicheres Zusammenleben mit ihrem Kind zu ermöglichen. Im Apotheker-Informationsdienst "Arzneimittelgramm 8/2000" wird berichtet, dass der Absatz von Ritalin seit 1995 in nur 5 Jahren in Deutschland um mehr als das Vierzigfache(!) gesteigert wurde.

Viele Kindergärtnerinnen oder Lehrer setzen Eltern unter Druck, indem sie ihnen drohen: "Wenn Sie Ihrem Kind kein Ritalin o.ä. geben, ist das Kind für unsere Gruppe untragbar; oder es kommt auf die Sonderschule." Mich rufen Eltern an, die ich sehr gut mit der Geschichte von Casey Jesson gleichsetzen kann. Wir haben dann den Versuch gemacht und haben die Kinder testen lassen mit HAWIK-III-Test und Persönlichkeitstests, wo eine Intelektuellbegabung bei jedem vorlag.
Was tun?????????????????????

In dem Fall Casey forderte sein Lehrer, der sich über das Verhalten von Casey beschwerte ( machte den Klasssenclown, gehorchte nicht sofort und hatte arge Probleme beim Abschreiben mit fremden Wörtern) die Eltern auf, einen Arzt aufzusuchen! Der fand jedoch nichts auffälliges und empfahl den Eltern einen Kinderneurologen aufzusuchen. Ihm sagte Caseys Mutter, das sie nicht den Eindruck habe, das Casey hyperaktiv sei, wie es die Kindergärtnerinnen beschrieben hatten. Jedoch war der Neuologe der Meinung, daß es warscheinlich das wäre und er darunter leiden würde, wenn man Ihm das Ritalin nicht geben würde. Er machte einen 10 Minuten Test mit Casey und verschrieb das Medikament mit der Massgabe ihm einen guten Start in das erste Schuljar zu geben. Ritalin hätte nur geringe Nebenwirkungen wie Einschlafprobleme oder geringfügiges Längenwachstum. DAS WAR IM SOMMER 1985.

Casey hatte eine Dosis von 20 Milligramm tägl. verschrieben bekommen, welches emense Nebenwirkungen zeigte: stechende Kopfschmerzen, Übelkeit mit Erbrechen, Magenkrämpfe. Die Dosis wurde halbiert! Die Nebenwirkungen setzten sich fort: Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Er weinte bis in die Nacht, weil er nicht einschlafen konnte. Dann fing er plötzlich an zu lügen und zu stehlen, was er vor der Einnahme von Ritalin nicht gemacht hatte!
Er magerte völlig ab, sein Gesicht war blass und eingefallen, er hatte dunkle Ringe unter den Augen, da er total übernächtigt war. Seine Eltern bekamen ein immer schlechteres Gefühl und fragten sich: "Was tun wir hier eigentlich mit unserem Kind?"
Nun merkten nicht nur Aussenstehende die Veränderung von Casey, sondern auch die Eltern kannten ihr Kind nicht mehr wieder! Casey schien immer mehr den Bach runter zu gehen. Er wich jeden Augenkontakt aus wenn man mit ihm sprach. Der Anblick von Casey, ähnelte dem eines heroinabhängigen Jugendlichen. Casey bekam das Tourette-Syndrom (unkontrollierbare Zuckungen, schrie ständig, schlug und trat u sich, Tics die vorher nicht da waren). Er gab Tiergeräusche von sich, sein Gesict zuckte und er sagte wirres Zeug. Casey hatte Untergewicht, schlief schlecht und hatte Wachstumsstörungen. Seine Augen waren glasig und er saß da und schaute vor sich hin.
Die Eltern teilten dem Arzt mit, Casey nicht mehr mit Ritalin zu behandeln und setzen es ab. Der Arzt verschwieg ihnen wie gefährlich es sein kann, dieses Medikament einfach abzusetzen, da es ja nur ein Unterstützendes Medikament ist, welches den Ausgleich schaffen soll! Nach alledem wurde den Eltern von anderen Ärzten Cylert empfohlen, da sie die Einstellung der Eltern zu Ritalin kannten und die Entzugssymptome doch enorm waren. Als aber die Eltern erfuhren, das Cylert die Leber schädigt, indem es Enzyme in der Leber ablagert, welches diese langsam zersetzen, lehnten sie auch dieses Medikament ab.
Die Eltern gingen einen schweren Weg, jedoch bekam Casey kein Ritalin mehr, wurde körperlich wieder normal, hörte auf zu lügen und zu stehlen, wurde im ganzen wieder umgänglicher.
Eine sich selbst erfüllende Prophezeihung hatte sich erfüllt, und Casey wäre sicherlich daran zerbrochen, wenn er nicht durch die unerschütterliche Liebe seiner Eltern die Kraft zum Durchhalten bekommen hätte. Trotz seiner katstrophalen Schulerlebnisse hörte er nicht auf gern zu Schule zu gehen, und war ständig enttäuscht darüber, dass die Schule ihn nicht wollte.
Wir müssen oft einen Kampf wie David und Goliath kämpfen, um das zu erlangen, was uns gut tut. Es gibt genügend wirksame Alternativen, die aber nicht den Stand bekommen, den sie eigentlich verdienen!

Ritalin ist nichts anderes wie eine Droge, die von Drogenabhängigen als Alternativdroge genommen wird! Daher auch die Nebenwirkungen, die unsere Kinder wie Junkies aussehen lassen. Sie erleben die Welt auch anders!

Eine Mutter gab mir den Artikel von Casey und sagte mir "Genauso war unser Sohn, jetzt wo ich dies gelesen hatte, war mir alles klar!" Wir haben ihn mit der cranialen Dekompression behandelt. Er bekommt zur Zeit noch Vitamin B6, da das Ritalin dieses Vitamin dem Körper vollkommen entzogen hat!
Was aber dabei übersehen wird ist, das es auch eine Ursache haben muß und nicht immer die Erziehung oder die Psyche dahinter steckt. Wenn wir Schmerzen haben, werden wir dann nicht auch nervig, aggressiv und unausstehlich? Nur mit dem Unterschied, das wir wissen warum! Erwachsene bekommen sicher nicht gleich Ritalin, oder?

Ich frage mich nur, was eine Modeerscheinung ist, ein Medikament, welches schnell Menschen verändert, aber nichts an der Ursache tut, oder eine Erkrankung, die seit Jahren geschoben wird, da sie osteopatisch behandelt wird und die Pharma nichts daran verdient!?

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© 2002 - kisskidd.de - Erstellt: 15.07.2002 - Letzte Änderungen: 27.07.2002